SECOS
The Service of Sediments in German Coastal Seas – evaluation the function of marine benthic systems in the context of human use – Service functions of the Baltic Sea
Die Leistung der Sedimente in deutschen Küstenmeeren – Bewertung der Funktion mariner benthischer Systeme im Kontext menschlicher Nutzung – Leistungen der Ostsee
Hintergrund
In Randmeeren wie der Ostsee spiegeln sich landseitige Einträge und anthropogene Belastungen unmittelbar im Wasserkörper, längerfristig aber vor allem in den Sedimenten wider. Die Sedimente stellen räumlich hoch variable Senken und zentrale Reaktoren für Stoffumsätze dar. Sie besitzen deshalb eine Schlüsselfunktion für den ökologischen Gewässerzustand und die Biodiversität – jedoch ist ihre Rolle bisher nur ungenügend untersucht und quantitativ bewertet worden.
Ergebnisse SECOS und SECOS-Synthese
In SECOS wurden sechs Sedimentklassen identifiziert, die für das Gebiet der deutschen Ostsee typisch und regional von Bedeutung sind. Auf dieser Grundlage wurden an repräsentativen Standorten dieser Sedimentklassen insgesamt acht Probenahme-Stationen ausgewählt. An diesen Standorten erfolgten im Projektzeitraum von SECOS und SECOS-Synthese. insgesamt sieben Probenahme-Kampagnen für geochemische Analysen und zur Erfassung der bodenlebenden Tiere im Größenbereich größer als 1 Millimeter (= benthische Makrofauna). Im Ergebnis wurden Karten zur Einspeisung in einen neu angelegten GIS Atlas, den online verfügbaren Baltic Sea Atlas erstellt. Dieser in SECOS-Synthese um 56 weitere Karten ergänzte, online frei zugängliche Baltic Sea Atlas ermöglicht Nutzern und Interessenten eine Einsicht in die visualisierten, geo-referenzierten Projektergebnisse zur Geochemie, Geologie, den Lebensraumtypen am Meeresgrund, Wasserqualität sowie weiteren Informationen wie durchgeführten Schiffsexpeditionen und angelaufenen Stationen und Hintergrundkarten. Das neu entwickelte Konzept zur regionalisierenden marinen Ökosystemleistungsbewertung erlaubt mit dem Kieler Matrix-Ansatz, der durch Ökosystemleistungsprofile trotz der hohen Komplexität einen aggregierten Überblick ermöglicht, eine Abschätzung von Ökosystemleistungs¬potenzialen und –flüssen und durch das Marine Ecosystem Service Assessment Tool (MESAT) eine vergleichende Bewertung von verschiedenen Ökosystemzuständen bzw. zwischen Ökosystemen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Zudem wurde ein existierendes horizontales Ein-Schicht-Sedimentmodell (2D) zu einem vertikal aufgelösten Mehrschichten-Sedimentmodell (3D) erweitert und unter das am IOW entwickelte biogeochemische Ökosystemmodell ERGOM gekoppelt. Das daraus resultierende Modellsystem ERGOM-SED schließt die vertikalen Transportprozesse Bioturbation und Bioirrigation mit ein. Die Weiterentwicklung erfolgte auf Basis der in SECOS erhoben Benthosdaten. Es wurden erste Validierungs- und Szenariensimulationen mit dem neuen Modellsystem durchgeführt. Ebenfalls auf den Benthosdaten beruhen die in SECOS entwickelte räumliche Einschätzung der Ökosystemfunktion durch das Gemeinschafts-Bioturbationspotential und der in SECOS-Synthese erarbeitete Bioirrigationsindex, der den durch benthische Makrofauna verursachten Flüssigkeitstransport an der Sediment-Wasser Grenzfläche beschreibt.
Alle Publikationen, Beiträgen zu wissenschaftlichen Veranstaltungen und akademischen Qualifikationsarbeiten finden Sie unter folgenden Links:
Beiträge zu wissenschaftlichen Veranstaltungen
Akademische Qualifikationsarbeiten
Förderzeitraum:
SECOS : 04/2013 - 03/2016
SECOS-Synthese: 04/2016 - 03/2019
Fördersumme:
SECOS (gesamt): 1.767.378,- €
SECOS-Synthese (gesamt): 1.168.160,-€
Koordinator: Leibniz – Institut für Ostseeforschung Warnemünde
Projektpartner:
- Universität Rostock, Department Maritime Systeme
- Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
- Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
- Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Natur- und Ressourcenschutz (Ökosystemmanagement)
Website: secos.deutsche-kuestenforschung.de
Kontakt:
- Projektleiter
Prof. Dr. Ulrich Bathmann
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
Seestr. 15, 18119 Rostock
Tel: +49 381 5197 100
ulrich.bathmann [at] io-warnemuende.de - Projektmanagement
Dr. Friederike Kunz
Tel: +49 381 498 8923 (Uni HRO)/ +49 381 5197 2009 (IOW)
friederike.kunz [at] uni-rostock.de